Mitarbeiterbindung

Der Fachkräftemangel – eine wachsende Herausforderung für deutsche Verwaltungen

28. März 2025

Die Sicherstellung einer leistungsfähigen Verwaltung wird zunehmend schwieriger: Die Rekrutierung neuer Talente gestaltet sich herausfordernd, und gleichzeitig gewinnt die langfristige Bindung erfahrener Mitarbeitender an Bedeutung. Ein stetiger Personalwechsel gefährdet wertvolles Wissen und erschwert die Kontinuität in den Behörden. Doch welche Erwartungen haben Verwaltungsangestellte an ihre Arbeitgeber, und welche Faktoren beeinflussen ihre Entscheidung für oder gegen einen Verbleib?

 

Öffentlicher Dienst im Wandel: Ein Jahrzehnt der personellen Umbrüche

Der demografische Wandel stellt den öffentlichen Dienst vor große personelle Veränderungen. In den kommenden zehn Jahren wird etwa ein Viertel der derzeit 4,9 Millionen Beschäftigten in den Ruhestand gehen – das sind mehr als 1,3 Millionen Mitarbeitende. Besonders hoch ist der Personalbedarf in Bereichen wie Bildung, Gesundheitswesen und öffentlicher IT-Infrastruktur. Gerade Letzteres ist ein kritischer Engpass: Rund 33.000 IT-Fachkräfte fehlen bereits jetzt auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene.

Parallel dazu verändert sich der Arbeitsmarkt grundlegend. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer formulieren ihre Ansprüche an Arbeitgeber heute deutlicher als früher. Um als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden, müssen Verwaltungen gezielt auf Themen wie Diversität, Flexibilität, gesellschaftliche Verantwortung und eine moderne Arbeitsumgebung eingehen. Neben technischer Kompetenz gewinnen zudem Soft Skills wie Kommunikation und Zusammenarbeit an Bedeutung – insbesondere im Zuge der Digitalisierung.

 

Was hält Verwaltungsmitarbeitende im Job? Ergebnisse des „Bleibebarometers Öffentlicher Dienst“

Eine umfassende Befragung von über 9.000 Verwaltungsangestellten liefert wertvolle Erkenntnisse zu den Erwartungen und Wechselbereitschaften in der Branche. Die zentralen Ergebnisse:

  • 80 % der Befragten können sich vorstellen, ihren Arbeitgeber zu wechseln.
  • Ein Drittel zieht einen Wechsel in die Privatwirtschaft in Betracht.
  • Gründe für einen möglichen Jobwechsel sind vor allem eine bessere Vergütung, größere Flexibilität, modernere Arbeitsbedingungen sowie fehlende Wertschätzung.
  • Jüngere Mitarbeitende zeigen eine besonders hohe Wechselbereitschaft: 88 % der Unter-30-Jährigen denken über einen Jobwechsel nach, während es in der Altersgruppe 60+ nur noch 60 % sind.

 

Mitarbeiterbindung durch wertschätzende Führung

Ein entscheidender Faktor für langfristige Mitarbeiterbindung ist eine wertschätzende Führungskultur. Die Studie zeigt, dass:

  • Fast 50 % der Befragten sich von ihren Führungskräften nicht ausreichend wertgeschätzt fühlen.
  • Mehr als die Hälfte mangelnde Entwicklungsmöglichkeiten in ihrer Verwaltung kritisiert.

Ein positives Arbeitsklima und ein vertrauensvolles Miteinander sind entscheidend dafür, ob Beschäftigte langfristig in einer Verwaltung verbleiben. Führungskräfte spielen dabei eine zentrale Rolle: Wer seine Mitarbeitenden aktiv einbindet, offene Kommunikation fördert und Perspektiven aufzeigt, schafft eine Umgebung, in der sich Angestellte wertgeschätzt und ernst genommen fühlen. Gleichzeitig sind Entwicklungsmöglichkeiten essenziell – sowohl fachlich als auch persönlich. Mitarbeitende, die ihre Potenziale entfalten können und sinnstiftende Aufgaben erhalten, sind eher bereit, langfristig im öffentlichen Dienst zu bleiben.

Ganzheitliche Unterstützung für Kommunen

Die Herausforderungen für Verwaltungen sind vielfältig, doch mit einer strategischen, vorausschauenden Personalpolitik lassen sich nachhaltige Lösungen entwickeln.

Mehr zu der Studie erfahren Sie hier:
Bleibebarometer Öffentlicher Dienst

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